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Auf neuen Wegen...DI, 01.12.2009, 02:07

Auf neuen Wegen...

Es gibt manchmal Momente im Leben eines Tänzers da zweifelt man an sich selbst, an dem was man kann, an seinem Partner, und all zu oft darüber, ob man die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Am Ende so einer Saison, muss man sich selbst im Spiegel betrachten, reflektieren was richtig und was falsch war. Es war eine erfolgreiche Saison. Die erste, wo die meisten von uns tatsächlich auf die großen Turniere im gesamten deutschen Raum mitgekommen sind. Für manche lief es traumhaft, es folgten Pokale, schnelle Aufstiege und Reputation. So manch einer wähnt sich bereits als kommender Star des Landes. Für andere lief es nicht so gut, Streit, Tränen, Niederlagen und bittere Selbsterkenntnis pflasterten den Weg der Enttäuschungen. Manch anderer erkannte im Stress der Turniere, zwischen dem frühen Aufstehen, den unsagbaren Kosten und dem typischen Strapazen eines Turniertänzers, das er doch ganz falsch in dieser Sportart ist, und sich neu orientieren muss. Dabei ist es trotz neuer Wege, trotz Niederlagen oder Siege immer wichtig, das Beste aus seiner Situation zu machen, Erkenntnisse aus seiner Lage zu ziehen. Siege vermitteln einem die Sicherheit alles richtig gemacht zu haben, Niederlagen zeigen einem vielleicht auch auf, was falsch gelaufen ist, sie zeigen einem wichtige Mängel, die es zu beseitigen gilt. Dabei sind Niederlagen oft wichtiger als unverdiente Siege. Derjenige, der sich unwohl fühlte, nun dem Tanzen den Rücken zudreht, wird vielleicht wieder erkennen, was er daran eigentlich einst mochte, was ihn begeisterte und motivierte. Nur aus der Distanz kann man all zu oft erkennen, wer man ist und was man will.
Diese Saison war unglaublich. Sie brachte uns alles- zwischen Enttäuschungen, Siegen, dem Neuanwerb neuer, tapferer Mitstreiter brachte sie uns am Ende doch alle einen großen Schritt weiter. Wann immer ich gefragt werde ob der Name „ballroom-kings“ nicht etwas zu hoch gestochen sei, weil wir schließlich alle noch so unsere Defizite hätten, kann ich entgegnen: Der Name „ballroom-kings“ ist keine Momentaufnahme. Niemand von uns verdient den Titel oder die Reputation die dieser Name vermittelt- er steht mehr für ein gemeinsames Ziel, für das was wird und werden kann, wenn wir weiter an uns arbeiten. Der Weg zum Ziel ist dabei tatsächlich wichtiger, denn er ist gepflastert mit all den Siegen, Niederlagen, Zweifeln und Hoffnungen die im Endeffekt jeden von uns weiterbringen. Es führt ein harter Weg zu den Sternen.

Reiten durch die Nacht - für LenaSO, 26.04.2009, 15:12

Reiten durch die Nacht - für Lena

Manchmal gibt es im Leben Nachrichten die man nicht gerne hört. Nachrichten über Krieg, Armut, Krankheit, Tod. Nachrichten die einen selbst betreffen haben dabei eine ganz eigene, erdrückende Qualität. Das Schlimme ist, niemand kann ermessen wie es einem wirklich ergeht. Niemand kann in einen hineinsehen und man ist allein.
Ist man erst in diesem Status, dann bekommt das Leben eine ganz eigene andere Farbe- Dinge werden wichtiger die vorher oft untergegangen sind: Freunde, Famile, spazierengehen am Sonntag, der Frühling.

So sehr alles aber um einen herum blüht und sich einem Zuwendet, ist man mit der Aufgabe allein, "man reitet durch tiefe Nacht ohne Rast und Pause". (Vilhelm Moberg)

Liebe Lena, niemand von uns kann ermessen wie es dir gerade ergehen mag. Niemand vermag dir, diese ungeheure und ungemein wichtige Probe abzunehmen, dennoch ist es um so bewundernswerter und edler mit welcher Zuversicht und unbeugsamer Würde du dich ihr entgegenwirfst. Trotz deiner Krankheit schaffst du es mit einem inneren Leuchten und psychischer Stärke nicht zu wanken. Das macht dich stark.
Wir, deine Trainer und Mittänzer sind in Gedanken immer bei Dir, wissen aber, dass du nur allein gesund werden kannst und musst. Aber wir denken unentwegt an dich und schließen Dich und deine Genesung in jede unserer Hoffnungen und Gebete ein. Wir möchten dir sagen das wir beseelt von dem Gedanken sind, wieder eines Tages mit dir auf der Fläche zu stehen gemeinsam mit Dir zu dem werden zu können was wir mit Dir waren. So lang es soweit ist, bleibt ein Platz auf der Fläche frei. Aber nicht in unseren Gedanken, unseren Gefühlen und in unserem Herzen. In Wahrheit reiten wir gemeinsam, so schwarz die Nacht auch wird!

Gute Besserung Lena!

Deine Ballroom-Kings.

Blaues Band BerlinDO, 09.04.2009, 23:41

Blaues Band Berlin

Nach einer ruhigen Anreise verbrachten wir nur kurze Zeit im spartanischen Hotel um auf die anderen Nachzügler zu warten, dann machten wir uns auf Richtung Potsdamer Platz und aßen beim Australier. Die Stimmung ist allgemein famos, doch wir wissen das die Nacht kurz wird. Schon in 5 Stunden ist aufstehen angesagt, zur Turnierstätte fahren und uns ins Getümmel werfen. Ein Jeder wird versuchen seine 20 Punkte einzufahren, aber es geht auch um Eindrücke sammeln und gesehen werden. Wir sind bester Stimmung und können es nicht erwarten.

Tag 2:
Der erste Turniertag brachte Standardtanzen der Exzellenzdirekt vor unseren Augen. Die B-Klasse fand zeitgleich mit der D, und die A zeitgleich geschachtelt mit der C statt, so dass alles frohe Aussichten geboten waren. Für die D-Klassentänzer lief der Tag erfolgreich- Konrad und Julia sowie auch Yannic und Ina und die Lateinspezialisten Roman und Madeleine erzielten die Maximalausbeute, ebenso wie Marcel und Jana und meine Wenigkeit in der C. Roberto und Lena konnten mit 16 ertanzten Punkten einen Achtungserfolg auf dem ersten Turnier erzielen. Am Abend entschieden sich einige noch, die Finalrunden des IDSF- Turniers zu beobachten um dann mehr entkräften als entspannt ins Bett zu fallen.

Tag 3:
Der zweite Standard- Tag und die erste richtig kurze Nacht in Berlin. Schon am zweiten Tag stellte sich ein bisschen Routine ein, auch wenn wir bald mit wiedrigen Umständen zu kämpfen hatten. Die Turnierleitung entschloss sich, mehr als 14 Paare zeitlgleich starten zu lassen wodurch ein gewisses Hick-Hack auf der Fläche entstand, was machen Nerven und auch Punkte kostete. Dennoch kamen die meisten irgendwie durch und füllten weiterhin ihr Punktekonto auf ein adäquates Niveau.
Am Abend sollte unser Trainer Thorsten Strauß selber noch einmal ran. Das hochdotierte IDSF SEN I- Turnier auf dem Blauen Band liefert immer interessante Hinweise hinsichtlich der Meisterschaften. Auch dieses Jahr waren viele Paare am Start und wurden durch erstklassige Paare aus Italien aufgelockert, unter denen besonders Belamotti/Pini ins Auge fielen.
Der Weg zum Finale war hart und so manch ein erfolgsverwöntes Paar hatte mit konditionellen Problemen zu kämpfen, was besonders im Halbfinale deutlich wurde.
Vor dem Finale wurde dann grausam aussortiert: Klassische Endrunden- Teilnehmer wie Solveig und Sönke Schakat oder Heinz und Aurelia Bickers blieben bei der harten Konkurrenz auf der Strecke und mussten zwei italienischen Paaren Platz machen. Aus deutscher Beteiligung sah es gut aus:
Tassilo und Sabina Lax, Oliver und Tanja Geulen, die amtierenden deutschen Meister Jörg und Ute Hillenbrand sowie Throsten und Sabine erreichten das extrem dicht besetzte Finale.
Nach dem ersten Tanz war klar: Der Meister wackelt! die Lax's erreichten einen wichtigen Turniersieg im Hinblick auf die Meisterschaft, die Italiener kamen auch 2 und 3, die Hillenbrands nur auf 4 und Geulen und Strauss- Jacob auf 5 und 6. Insbesondere die letzen Plätze hätten viele im Publikum und und bei Kennern gerne vertauscht gesehen. Gegen halb 2 war dann auch der letzte von uns im Bett, ein gemischt- erfolgreicher Tag aber mit vielen Eindrücken.

Tag 3:
Die kürzeste Nacht des Turniers und der erste Lateintag in Berlin- und damit das gewohnte Feuerwerk der B und A- Paare, fliegende Strassteine und gut aufgelegte Ballroom- Kings. Wieder ein guter Tag fürs Punktekonto. Abends gings dann weiter zur IDSF- Lateinturnierschlacht, der wir aber fast alle (bis auf Julia und Yannic) nicht bis zum Ende beiwohnten. Morgen sollte die Abreise kommen.

Tag 4:
Letzter Morgen in Berlin, auschecken aus dem Hotel und rein ins letzte Turnier. Wir sahen die ersten Opfer der Müdigkeit im Flur schlafen- und wieder waren wir gut aufgelegt- fast alle Paare erreichten wieder die volle Marke von 20 Punkten. Roman und Madeleine erreichten sogar die letzten 24 Paare und ließen ihrem Talent nun die Taten sprechen.

Auf der Rückfahrt schliefen doch manche ein um die erlebten Bilder zu verarbeiten. Alle waren glücklich, zumindest ein bisschen.

You can have the world, if I may have Italy!!!MI, 17.12.2008, 14:46

You can have the world, if I may have Italy!!!

Immer wieder sagt mir mein Verstand ich soll ordentlich tanzen. Nicht zu viel sway, saubere Füße ansetzen, keine Faxen machen.
Das würde auch funktionieren, gäbe es in meinem Herzen nicht den kleinen fiesen Italiener, der unbedingt raus möchte.

Italienisches Standardtanzen ist für mich die fleischgewordene Lebendigkeit des Rhythmusses, der Vitalität und der Geschwindigkeit. Da ich noch am Lernen bin, gelingt es mir selten dem gerecht zu werden. Und so muss ich mir manchmal für meine plumpen Versuche so allerhand anhören: Brich die Seiten nicht, lass den Unsinn.
Das sich gute technische Qualität nicht mit der italienischen Variante beißen muss (wenn man es denn kann) zeigen die Profis. Seit Jahren dominieren die italienischen Paare den Tanzsport. Paare wie Paolo Bosco und Silvia Pitton bringen es zu beeindruckenden Fähigkeiten, und sind international Anerkannt und bewundert und noch öfter heimlich kopiert. William Pino und seine Partnerin Alessandra Buchiarelli wurden von Tänzern weltweit mitlerweile zu lebenden Göttern erhoben.
Obwohl es vielleicht erfolgreichere Paare gegeben haben mag, kein anderes Paar prägte den Standardbereich so sehr. Niemand wurde je öfter kopiert und für seine Genialität gehasst und bewundert.

Dieser Wechsel der Mentalitäten und der Stile beherrscht auch die deutsche Tanzszene mehr als man zunächst glauben mag. Wie bei allen tiefgreifenden Veränderungen gibt es solche, die diese befürworten, und solche die Sie verteufeln. Jeder mag seine Argumente haben, aber die Zukunft gehört dieser neuen, moderneren Art zu tanzen, die neue, größere Herausforderungen an die Tänzer stellt.
Für uns ist dieser Stil eine Bereicherung. Wir wollen ihn lernen, ihn verstehen und ihn umsetzen, auch wenn dies Dauern mag. Und vielleicht kommt dann auch irgendwann der Tag, wo man eben nicht mehr aus der Haltung fällt, und aus Faxen tollen tanzen wird...

An meine Tänzer!FR, 12.12.2008, 11:21

An meine Tänzer!

Liebe Tänzer! Hinter uns liegt ein anstrengendes aber auch sehr gelungenes Jahr 2008. Dieses Jahr wird als das Jahr unseres Aufstiegs, unserer Ernshaftigkeit und unseres Erfolgs in unsere noch sehr junge Geschichte eingehen. Mit dem Beginn des Jahres sind wir erstmals auf der Turnierbühne im Breitensportbereich in Erscheinung getreten, haben uns zu Seriensiegern entwickelt. Wir haben in Torsten und Sabine neue Freunde und Weggefährten gefunden, die uns auf unserem harten Weg an die Spitze lehren und begleiten werden.
Im Laufe des Jahres kam der Erfolg. Und manche von euch haben sich zu wahren Siegertypen entwickelt. Mit dem Gang in die D-Klasse haben sich nun 7 Paare dazu entschlossen, eine tänzerische Lebensweise zu führen- und ich bin sehr zuversichtlich das alle ihren echten respektablen Platz in der Tänzerwelt finden werden. Viele von euch weiter oben als ihr denken mögt.
Dieses Jahr gehörte aber auch zu den anstrengensten meines Lebens. Ich habe selbst an die 20 Turniere getanzt, 12 Choreos geschrieben, viele Workshops organisiert, unzählige Figuren gebaut, gelernt und mit anderen Trainern getauscht, so manche Nacht nicht geschlafen, und so manch wichtige Sache in meinem Leben verschoben. Katharina ging es nicht anders.
Aber wir sind uns einig, das ein jeder von euch es wert ist! Selten war ich so stolz auf jemanden oder auf etwas wie auf euch.
Was das nächste Jahr uns bringen wird? Es bringt uns Berlin, vielleicht "Hessen Tanzt", ein weiteres mal die Polizeisportschau und vielleicht unseren ersten echten bezahlten Auftritt, ganz sicher unsere erste DVD, einen wöchentlichen Salsakurs und hoffentlich viele viele gemeinsame Abenteuer auf den Tanzflächen dieser Welt.
Ich hoffe das ihr euch gemeinsam mit uns auf diese Zeit freut. Euch allen wünschte ich über die Weihnachtszeit viele besinnliche Momente mit euren Familien und Freunden und das ihr Kraft und Ruhe für die kommenden Herausforderungen tankt.

Euer Tobias

Saisonbericht 2007/2008DI, 19.08.2008, 01:47

Saisonbericht 2007/2008

Diese Saison sollte wie bisher keine zweite klarstellen, dass sie endgültig etwas geändert hat bei den Ballroom-Kings. Nach dem im Jahr zuvor sich eine feste Kerntruppe deutlich ausformte, konnte im diesem Jahr die tänzerische und künstlerische Entwicklung voranschreiten, die vorher noch in den Kinderschuhen steckte.
Im Herbst letzten Jahres begannen wir damit, unsere Tänzer auf Breitensportturnieren zu positionieren- dass die Ergebnisse bereits am Anfang zufriedenstellend waren, konnte niemand voraussehen, dass sie aber ab dem zweiten Turnier sehr herausragend ausfielen übertraf dann doch alle Erwartungen. Besonders die Turniere im Hause des TSV Glinde erwiesen sich als ein gutes Pflaster- Marcel Schmidt und Jana Hlavka gewannen im Februar sogar das Turnier um die Hamburger Landesmeisterschaft und konnten damit ihren Turniersieg 5 Wochen zuvor wiederholen. Seit eben jenem Tage sind die beiden in allen Standard- Turnieren ungeschlagen. Auch Silas Ullrich und Denise Richter konnten sich bei den Turnieren profilieren und damit wichtige Erfahrungen sammeln. Ihr erster Turniersieg erfolgte dann im Juni in Kronshagen, wo auch die übrigen Ballroom- Tänzer alle anderen Paare hinter sich ließen, was den Kieler Nachrichten auch einen kleinen Artikel Wert war.
Das aber auch neue Paare sich ohne Ausnahme in die Erfolgsgeschichte einreihten, zeigte die Standardsektion des Kronshagener Turniers, in dem Kim Gripp und Mareike Krikau ihr erstes Turnier gewannen.
Neben unserem Engagement im Turnierbereich wurde auch die Showsektion weiter belebt- der Maskenball im November konnte eine ebenso erfolgreiche Fortsetzung feiern- belebt von den begeisterten Showauftritten unserer Paare. Neben den oben genannten Akteueren konnten sich vor allen Dingen Falko Schönteich und Melanie von Meer auszeichnen, die zu „Two Beds and a Coffee Machine“ von Savage Garden eine mitreißende Rumba tanzten. So eindrucksvoll das sie sogar von anderen Tanzgruppen in ihr Showprogramm aufgenommen wurden.
Weitere Auftritte gab es dann beim Tanz in den Mai bei uns im Vereinsheim, auf der Landesgartenschau in Schleswig sowie am Alten Markt während der Kieler Woche.
Das Auftritte kein Selbstgänger sind, mussten wir vor allem in Schleswig erfahren, wo es neben dem organisatorischem Chaos der Landesgartenschau (unsere Tickets kamen nicht rechtzeitig) auch noch Probleme mit der Bühne gab- so wurden unsere Auftritte mir nichts dir nichts um 2 Stunden ohne unsere Mitsprache nach hinten geschoben, und unsere Tänzer mussten auch noch helfen, die Bühnenaufbauten der vorhergegangenen Jazzband mit abbauen. Leider blieben nur an die 50 Zuschauer bis zum Beginn unseres Auftritts, welche sich dann aber wenigstens von unserer Performance inspiriert zeigten.
Einen sehr versöhnlichen Abschluss bot dann allerdings unser Auftritt auf der KiWo, der von schätzungsweise 400 Zuschauern unter großem Jubel gefeiert wurde. Dieser Auftritt, traditionell der letzte der Saison brachte uns dann noch weitere Optionen für das neue Tanzjahr.
Auch strukturell gab es einige Veränderungen: Die sicherlich wichtigste ist, das wir mit Thorsten Strauß einen unglaubliche Verstärkung erfahren haben- mit ihm als deutschen Meister und internationalem Wettkampftänzer haben wir eine qualitätsmäßige Aufwertung erfahren. Sein virtuoses können und seine menschliche Art sind eine große Bereicherung und Inspiration für unser Team. Neben diesen positiven Nachrichten gibt es allerdings auch Trauriges zu berichten: Aus beruflichen Gründen verlieren wir einige unserer Leistungsträger- Falko Schönteich verlässt unsere Mannschaft wegen ambitionierter Studienpläne, Felix Hartmann verlässt uns leider wegen einer maritimen Berufsausbidung und Bettina Kraft, die mit ihrem Bruder Thomas in den letzten Monaten der Saison zu einem neuen Hoffnunsträger geworden ist, nimmt die Möglichkeit eines Auslandsjahres auf Teneriffa wahr. Zwar konnten unsere Abgänge zwar numerisch bereits ersetzt werden, unsere Gruppe wächst de facto trotz der Abgänge, allerdings wird es nicht einfach sein, die Qualität dieser Abgänge zu erreichen, ebenso waren diese Tänzer durch ihr Engagement eine große Stütze für unser Tun.
Für die neue Saison wirft die Polizeisportschau bereits ihre Schatten voraus- die ersten Vorbereitungen sind bereits abgeschlossen. Dieser Auftritt in der Sparkassen-Arena (Ostseehalle) wird mit seinen 10.000 Zuschauern für uns einen absoluten Meilenstein darstellen.
Neben unseren Erfolgsgaranten Marcel Schmidt und Jana Hlavka entschlossen sich ebenso unsere Latein- Asse Roman Kim und Madeleine Hacker und Konrad Kohbrok/Julia Heber sowie unsere ambitionierte Neukombination Yannic Lux und Ina Mnich dazu, den Start in der D-Klasse wagen zu wollen. Weitere erfahrenere Tänzer wie Axel Giernas und Sandra Mittelstedt sowie Theo und Annika Nerdal werden ihnen sicherlich bald folgen, ebenso wie Christian Rohmann und Katarina Klunk. Neben diesen bewährten Kräften werden für uns bereits im September einige neue Paare an den Start gehen- darunter unsere hoffnungsvollen Aspiranten Roberto Jürgensen/Lena Döpper, Andreas Jatzkewitz/ Grietje Buresch und Thomas Kraft mit neuer Partnerin. Bereits am 19. September steht für die Klassentänzer das erste Turnier in Norderstedt an, für die Breitensportler am 27. September erneut in Glinde.
Alles in allem setzte diese Saison neue Maßstäbe und neue Herausforderungen. Für alle Tänzer war es eine erfolgreiche Saison, voller Ereignisse, aber auch mit persönlichen Schwierigkeiten, die bewältigt wurden. Wir sind an uns selbst gewachsen.

I love dancing!DI, 08.04.2008, 08:06

I love dancing!

Ich blicke quer über die Tanzfläche. Es ist schwer ein anderes Ende der Fläche zu sehen. Dazwischen Tänzer, einige Dutzend. Wenn nicht hundert. In der Halle tönt blecherne Eintanzmusik, auf der Fläche schwirren unzählige Gestalten umher; es ist ein Gewitter an Farben, Strass und Make-Up. So manch einer bewegt sich noch in Jeans und Sweatshirt auf der Fläche bevor er alsbald in die Umkleide verschwindet und sich in mühevoller Kleinarbeit in einen atemberaubenden Gentleman verwandelt.
Es ist der Vormoment eines großen Turniers, es liegt eine seltsame Spannung in der Luft, man sieht in den Gesichtern eine merkwürdige Mischung aus Vorfreude und Anspannung, elektrisiert.
Man hört ein babylonisches Durcheinander an Sprachen; Dänisch, Russisch, Deutsch und Polnisch, eine Italienerin und weitere, die ich nicht heraus zu hören vermag. Dazwischen hört man leises Zählen und ein flüsterndes „quickandquickandquickslow“ beim letzten Ablaufen einer Turnierseite. Sie alle kommen aus verschiedenen Ländern ja sogar aus verschiedenen Kontinenten, aber sie alle sind verbunden, sprechen die selbe Sprache.
Zum ersten Mal erklingt die Stimme des Chairmans, welcher im schlechtesten Englisch die ersten Namen vorliest und die Protagonisten betreten die Fläche. Sobald die Musik des Walzers die Halle erfüllt breitet sich ein entspanntes Lachen auf den Gesichtern aus und die Melodie vertreibt den Stress.
Beim Tanzen offenbart sich dann Vieles über eine Person, wer eben noch blass und zurückhaltend war, erweckt die Leidenschaft in sich und drängt sich hervor, ein anderer der eben noch Rüpel zu sein schien bewegt sich mit schüchtern-erhabener Eleganz über die Fläche.
Aber am Allermeisten beeindrucken mich die Frauen. Die erfurchterregenden Damen. Die ins Licht treten mit ihren wallenden, verschwenderischen Kleidern. Eine Blonde hat es mir angetan. Sie tritt ins Scheinwerferlicht und die aberhundert Strasssteine an ihrem Kleid werden ebenso viele Lichtkegelchen in den Raum. Ich werde geblendet. Ihr Gesicht strahlt unter Glitzerpuder und Eyeshadow. So, ja ganz genau so muss ein kleiner Junge sich wohl eine Märchenfee vorstellen die durch den Wald fliegt und Wünsche erfüllt.
Während der Tanzrunde fliegen die Fräcke und die Kleider umher, man spürt den Wind der sich drehenden Paare, manch eines fällt hin, ein anderes glänzt auf breiter Front- Die Tanzfläche wird für wenige Minuten zum Schlachtfeld der Eitelkeiten, so manch einer ist zerfressen von Ehrgeiz und Hingabe.
Jahrelanges Training, tausende von Euro Kosten für Trainer und Kleidung, vielleicht Verletzungen, abgebrochene Karrieren und private Probleme, das alles für nur einen Moment. Das ist Tanzen.
Mir gegenüber sitzt eine junge dickliche Frau mit buschigen Augenbrauen die unaufhörlich jubelt (ihr Freund tanzt mit einer dieser Feen an mir vorbei), sie trägt ein grünes T-Shirt mit der Aufschrift „I love dancing“, in der Ferne hört man einen Siegertusch der Nachbarfläche, dessen Turnier gerade abgeschlossen wurde. Nach dieser Tanzrunde auch hier Jubel, zurufe. Später oft Freudentränen und so manch eine Überraschung. Auch das ist tanzen.
Nachdem an diesem Nachmittag auch mein eigenes Turnier abgehalten wurde, und ich mit gutem Ergebnis zufrieden die Heimreise antreten kann, begebe ich mich in die Umkleide und werde zu dem Menschen zu dem ich geboren wurde. Draußen erwartet mich Regen. Stolz über mein Ergebnis gehe ich erhobenen Hauptes durch die Straßen. Die Leute um mich herum tragen graue Jacken und Jeans. Sie sehen mich an weil ich mich freue und sie verstehen nicht. Manchmal wünschte ich, das Leben wäre ein bisschen wie Tanzen.

Tobias Brockstedt

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Maxim Kozhevnikov & Yulia Zaguryachenko "The Matrix"

William Pino & Allessandra WSSDF 2007 Tango

Danke, Glinde!MO, 10.03.2008, 22:45

Danke, Glinde!

Nach dem Turnier in Kronshagen stand für uns gleich die Woche darauf das große Breitensportturnier in Glinde an, welches alle paar Monate stattfindet. Dieses Mal wurde das Turnier gleichermaßen mit einem Klassenturnier am Vortag kombiniert, so das Katharina und ich am Samstag bereits nach Glinde fuhren. Nach dem Check-In musste ich aber mit großem Schrecken feststellen, das meine Tanzschuhe weder in der Turniertasche noch im Auto waren. Ein typischer Tänzer- Alptraum, der ganz plötzlich war wurde. Es ist einem sehr netten Paar aus Bremerhaven zu verdanken, der mit einem zweiten Paar Tanzschuhe anrückte, dass wir beide Turnier mittanzen konnten, und sogar im Standardbereich mit Platz 3 unser bisher bestes Ergebis erreichen konnten.
Einen Tag später erfolgte dann die Anfahrt zum BSPW mit einer Rekordzahl an Paaren unseres Vereins, die sich dann für die einzelnen Turniere einteilten.
Das Turnier begann für uns im Lateinbereich mit nur einem teilnehmenden Paar: Ullrich/Richter vertraten uns im Cha Cha, Rumba und Jive, mussten sich aber mit Platz 4 begnügen, da ein sehr junges Paar vom Jugendturnier nachrückte. Zwar konnten sie einige andere Paare schlagen, dennoch kam dieses Ergebnis etwas überraschend.
Dieser leichte Schrecken konnte aber bereits im folgenden Standardturnier beseitigt werden wo Ullrich/Richter klar vor Giernas/Mittelstedt und Gripp/Krikau siegen konnten. Auf den letztem Platz, hinter allen PSV- Paaren lag das einzige Paar aus Rostock, welches aber durch ihre charmante Art und klar ersichtlichem Talent (beide waren erst 13 Jahre alt) zum Publikumsliebling wurde.
Der erfolgreiche Tag wurde durch die Beteiligung zweier Paare zur Landesmeisterschaft Hamburg Breitensport abgerundet sowohl Kim/Hacker als auch Schmidt/Hlavka fügten sich gut in das Turnier ein und erreichten das Finale. Dort entbrannte ein harter Zweikampf um den Titel zwischen Marcel Schmidt/ Jana Hlavka und Yannick Huth/ Melanie Gödecke aus Hildesheim. Letztere gewannen zunächst den Walzer, mussten aber den Tango klar an unser Paar abgeben, so dass eine Entscheidungsschlacht im Quickstep stattfand. Hier tanzten Marcel Schmidt und Jana Hlavka gewohnt routiniert mit ruhiger Topline und starkem Ausdruck und konnten so eine Eins mehr für sich beanspruchen, was von allen mitgereisten Ballroom-Kings frenetisch bejubelt wurde.
Etwas weniger erfolgreich lief dann die folgende LM im Lateinbereich, wo wir von den selben Paaren vertreten wurden. Hierbei tanzten insbesondere Roman Kim und Madeleine Hacker auffällig und sorgten für Begeisterung im Publikum durch ihr binnenkörperliches, originelles Tanzen. Nach der Vorrunde gelang es allerdings beiden Paaren nicht, ins A-Finale vorzustoßen, so das sich beide mit Platz 1 und 2 im B-Finale begnügen mussten.
Paare von den Ballroom-Kings namen danach noch an anderen Turnieren teil, Yannic Lux und Julia Heber (eine zeitweilige Neukombination, weil Julias Tanzpartner schon vorher abreisen musste) konnten mit dem Erreichen der Wiener Walzer- Finalrunde einen Achtungserfolg erzielen.
Nach 7 Stunden tanzen und tanzen anschauen endete für uns der Turniertag in Glinde und wir traten immer noch von Euphorie getragen die Heimfahrt an. Als auf der Rückfahrt auch noch beide Scheinwerfer bei einem unserer Autos ausfielen und wir uns auf eine Raststätte nahe Lübeck retten mussten, geriet die Stimmung beinahe noch einmal in Wanken. Unsere Paare machten aber das Beste aus der Situation und tanzten einfach auf der Raststätte weiter, mit Musik aus dem Autoradio, während wir auf den ADAC warteten, der unser Auto wieder fit machte.
Der Turnierleiter von Glinde bedankte sich bei unseren Paaren für ihre rege Teilnahme und die gute Stimmung die auch unsere Fans mitbrachten. Wir sagen danke, Glinde, für einen unvergesslichen Turniertag und freuen uns jetzt schon auf das nächste Mal im April.

Doppelsieg in KronshagenMO, 10.03.2008, 11:08

Doppelsieg in Kronshagen

Ein etwas aderes Turnier bestritten unsere Paare am 17.3.2008 im naheliegenden Kronshagen. Etwas anders deshalb, weil es leider nicht oft vorkommt, dass es ein Breitensportturnier im Großraum Kiel gibt, und noch seltener ist es, wenn es sich im ein reines Lateinturnier handelt. Anders aber auch, weil es einerseits wenig Zeit zur Vorbereitung für uns im Vorfeld gab, und andererseits weil sich zwei unserer routinierten Paare dazu entschlossen hatten, mit jeweils dem Tanzpartner des anderen zu tanzen. Was bei Listenturnieren unmöglich ist, ist im Breitensport, wenn auch durchaus unüblich, sicher erlaubt.
Kronshagen, eigentlich ein sehr erfahrener Verein was die Ausrichtung von Turnieren betrifft, man denke an den großartigen Ostseepokal der jedes Jahr dort stattfindet, leistete sich aber meiner Meinung nach ein merkwürdiges Faux-pas als sie eine Art „Mickey Mouse- Einmarschmusik“ für alle jungen Breitensportpaare wählten, die dem gesamten Wettbewerb als solchem ein bisschen den Status aberkannte. Die Paare mögen zwar jünger und vielleicht auch unerfahrener sein als echte Turniertänzer, allerdings bringt man so niemals Nachwuchs dazu, sich einmal für einen Start in der D-Klasse zu begeistern.
Das Turnier selbst lief erolgreich: Nach einer Sichtungsrunde, die den Namen nicht verdiente, erreichten unsere beiden Paare (wie auch alle anderen) das Finale und konnten dort, nach einigen uneinheitlichen Wertungen im Cha Cha dann die Rumba und den Jive klar gewinnen. Für die beteiligten Paare der Ballroom-Kings war es das erste Lateinturnier welches sie gewinnen konnten. Richter/Schmidt siegten knapp vor Hlavka/Ullrich.

Breitensportturnier TSV GlindeDO, 18.10.2007, 12:27

Breitensportturnier TSV Glinde

Am 13. Oktober richtete der Tanzsportverein TSV Glinde ein Breitensportturnier über viele Altersstufen und Sektionen aus. Neben einem Lateinturnier und einem Standartturnier gab es auch Einzelturniere in Mambo, Discofox und Wiener Walzer, was durchaus als echte Rarität zu bezeichnen ist. Die Ballroom- Kings reisten mit drei aktiven Paaren an, wobei zwei weitere Paare sich leider krank melden mussten.
Im Lateinturnier traten zunächst 12 Paare an, wobei zwei der Teilnehmerpaare aus einer älteren Startklasse einkombiniert werden mussten, da sonst ihr Turnier nicht hätte stattfinden können. Nach einer Vorrunde qualifizierten sich alle Paare von uns für das A-Finale und belegten dort die Plätze 4-6, in ihrer Altersklasse sogar 3-5. Dieses sehr zufriedenstellende Ergebnis war dann der Auftakt für eine weitere Erfolgsgeschichte: Im Standardturnier dominierten wir nicht nur das Starterfeld sondern verbuchten auch alle Treppchenplätze für uns. Marcel Schmidt/Jana Hlavka gewannen schließlich das Turnier für uns, ohne eine einzige 1 abzugeben. Schönteich/von Meer und Ullrich/Richter folgten dann auf den Plätzen 2 und 3.
Beflügelt durch diesen Sieg nahmen alle Paare dann auch an den anderen Turnieren teil, darunter auch Wiener Walzer und Mambo, aber hier stand selbstverständlich der Spaß im Vordergrund.
Alles in Allem blicken wir auf einen Erfolgreichen Turniertag zurück- Unser nächstes Breitensportturnier werden wir wahrscheinlich Anfang Dezember belegen, dieses Mal nur Standard.

Tobias Brockstedt

Tanzen um die Welt, Folge 1: Bryggdansen in FjällbackaDI, 25.09.2007, 13:13

Tanzen um die Welt, Folge 1: Bryggdansen in Fjällbacka

Kaum einer kennt dieses etwas verträumte Fischerdorf im Westen Schwedens, doch in den letzten Jahren hat dieser Ort es zu zaghafter Berühmtheit gebracht. Es ist der Heimatort von Casablanca- Schauspielerin Ingrid Bergman sowie ein beliebter Ausflugsziel für skandinavische Touristen. Ausländer wie Briten oder Franzosen sucht man hier sehr oft vergebens.
2001 begann die aus dem Ort stammende Schriftstellerin Camilla Läckberg mit dem schreiben ihres ersten Kriminalromans, aus denen mitlerweile eine ganze Serie geworden ist. Fjällbacka liegt wunderschön eingebettet zwischen Meer und hohen Klippen und hat neben großartiger Natur auch im Nachtleben einiges zu bieten.
An 6 Mittwochen ab Ende Juni findet das Bryggdansen statt. Dabei wird die kleine Uferpromenade und ihre Anlegestege zu einer Tanzfläche Für Swing- und Standardtänzer umgebaut. Bis raus auf den letzten Steg werden dann Lautsprecher angebracht und jeder Millimeter wird von den Tänzern genutzt. Bryggdansen ist wahrscheinlich die einzige Tanzveranstaltung, bei der auch immer Rettungschwimmer anwesend sind. Kein Wunder, beinahe an jedem Abend fällt mindestens einer beim Walzer oder Tango ins Hafenbecken. Das wird von den lustigen Bewohnern aber immer in Kauf genommen. Auch kann es vorkommen, dass so manche Dame mit ihren Absätzen zwischen den Stagplanken hängen bleibt, daher tanzen viele in bequemen Schuhen oder Barfuss.
Besonders ist auch die Musik: An jedem Abend spielt eine andere lokale Band. Manche Bands üben das ganze Jahr nur um einmal dort zu spielen. Musik von CD oder mp3 ist daher absolut tabu.
Die besten Chancen auf das Tanzen hat man Ende Juli, da ab Mitte August soweit nördlich das Wetter bereits recht unbeständig wird. Und im Regen tanzen dann nur noch die ganz Harten.

Saisonbericht 2006/2007SA, 21.07.2007, 13:11

Saisonbericht 2006/2007

Die Saison begann nach der Sommerpause 2006 zunächst etwas durchwachsen. Die Startschwierigkeiten konnten aber schnell beseitigt werden, konnten wir allein im Monat Oktober 5 neue Paare zu uns holen. Bereits im September warf der Auftritt auf dem Venezianischen Maskenball bei uns im Verein seine Schatten voraus. Fünf Auftritte mit den dazugehörigen neuen Choreografien stellten uns vor die bisher größte Aufgabe unserer Geschichte. Acht Wochen Arbeit, Stundenlanges Choreografie-Schreiben mit müden Augen vor dem hellen Bildschirm zu später Stunde und fleißiges Einstudieren der anspruchsvollen Schritte brachten aber einen sichtbaren Erfolg- Alle Tänzer konnten ihre Choreografien mit entsprechender Technik erfolgreich einem froh gestimmten Publikum präsentieren.
Durch den Erfolg der Auftritte konnten wir eine bessere Publicity verzeichnen, wodurch erneut neue Paare besonders in unsere Sonntagsgruppe eintraten.
Nach der Weihnachtszeit begannen schon die Vorbereitungen auf das Breitensport- Turnier welches im März einen wichtigen Meilenstein für uns darstellte. Unsere Tänzer schlossen dabei erfolgreich ab und konnten zum ersten Mal richtige Turnierluft schnuppern, was so manchen die Lust auf mehr machte. Nach dem Turnier war bereits der lang angekündigte Auftritt auf der Kieler Woche in Sichtweite und stellte bei weitem die größte Herausforderung an uns alle da. Zwei Auftritte, 14 Choreografien und mehr als 150 Stunden Gesamtarbeitszeit sprechen da für sich. Nach intensiven Training konnte dann auch diese Hürde genommen werden und alle waren sichtbar Erleichtert, dass insbesondere der zweite Auftritt erfolgreich lief.
Nach den Auftritten freuten wir uns bald über 3 weitere neue Paare, die unsere prosperierende Sonntagsgruppe verstärkten, wodurch wir insgesamt nun etwa 98 Tänzer als unsere Mitglieder bezeichnen können. Mit dem Eintreten der Sommerpause beginnen auch die Vorbereitungen auf die neue Saison, die wieder neue Herausforderungen beinhalten werden. Das große Turnier in Eindhoven steht an, ebenso wie ab Frühjahr die Auftritte auf der Landesgartenschau. Auch wird das neue Figurenprogramm erörtert. Im neuen Jahr wird aber dann ein deutlicherer Schwerpunkt auf der Technik liegen, die besonders in den Standardtänzen gepflegt werden wird. Auf der Website werden neue Features installiert werden. Nach den Wochenendkursen können dann interessierte Tänzer direkt die neuen Techniken und Figuren als PDF- Beschreibung unter der Rubrik „Tänze“ herunterladen. Außerdem gibt es dann ein Bewertungssystem für neue Schritte und andere Beiträge.
Zur Weihnachtszeit wird dann auch voraussichtlich unser Shop eröffnet haben. Das genaue Warenangebot steht noch nicht fest, aber es beinhaltet wohl Lehr-DVD's, Tanzkleidung wie Röcke, Lateinshirts usw. sowie Modeschmuck, aber auch Kunstdrucke und Poster.
Wir danken all unseren Tänzern und unseren Kunden für die bisher erfolgreichste Saison und hoffen, das wir auch nach der Sommerpause wieder auf eure Unterstützung bauen können.

Eure Trainer

Auftrittsbericht Haifischbar / Alter MarktMO, 25.06.2007, 10:59

Auftrittsbericht Haifischbar / Alter Markt

Als letztes Engagement vor der Sommerpause stand in diesem Jahr wie lange geplant mindestens ein Auftritt auf der Kieler Woche an. Das es dann aber auch zwei wurden, verdankten wir dem Kieler Woche-Büro und Gary Mangels, der wie jedes Jahr einen Großteil der Kieler Bühnen betrieb. Unser erster Auftritt fand dann in seiner Haifischbar statt.
Gleich nach unserer Ankunft füllte sich dann das beliebte Partyzelt dermaßen, dass der Betreiber mehrfach das Publikum zur richtigen Raumaufteilung auffordern musste. Nach wenigen Minuten waren an die 150 Zuschauer in das enge Zelt gedrungen und wollten uns tanzen sehen. Der Auftritt selbst war, von einigen kleineren und mittleren Pannen abgesehen ganz okay und sorgte für gute Stimmung im Zelt, obwohl wir mit widrigen Umständen zu kämpfen hatten: Die kleine Fläche und der rutschige Boden machte allen Beteiligten doch etwas zu schaffen.
Beim nächsten Auftritt am Alten Markt waren dann die Umstände ähnlich: Auch hier gab es eine kleine Bühne, die aber etwas breiter war als die Vorherige. Und auch der Boden ließ sich trotz dickem Wachsauftrag nicht in eine echte Tanzfläche verwandeln, so dass hier ebenfalls Vorsicht geboten war. Dennoch gelang es allen Tänzern, ihre Nervosität abzulegen, so das dieser Auftritt ein voller Erfolg wurde.
Der nächste Auftritt unserer Tanzgruppe in diesem Jahr steht im Moment noch nicht fest, da wir uns zur Zeit auf ein paar Breitensportturniere vorbereiten werden, worunter besonders das große Turnier in Eindhoven (Niederlande) zu nennen ist, welches ab Mitte September unserer Vorbereitung bedarf. Für das Jahr 2008 haben wir aber bereits ein Engagement auf der Landesgartenschau und eventuell auf einer Messe in Bochum.

West Coast Swing - ein neuer TrendtanzMI, 20.06.2007, 16:06

West Coast Swing - ein neuer Trendtanz

Eigentlich ist es sogar extrem falsch, wenn man den West Coast Swing, oder kurz WCS, als neuen Tanz bezeichnet. Entstanden aus dem Lindy Hop ist er eigentlich sogar älter als der Cha Cha (1957), zumal 1931 die ersten Turniere ausgefochten wurden. In der Zwischenzeit hat der Tanz aber sein ganzes Antlitz vollkommen verändert. Während bis tief in die sechziger Jahre die klassische Swingmusik vorherrschend war, kam in den Siebzigern die Discoära mit all ihren neuen Musikformen. Im Gegensatz zum Lindy Hop oder dem Boogie war nun der WCS in der Lage diesen neuen „Funk“ aufzunehmen und zu verarbeiten. Heraus kam etwas völlig neues. Der Tanz verlor sein klassisches Swing-Gesicht, wie man es beispielsweise beim Lindy sehr stark erkennt, sondern bekam eine weitaus modernere, aufgeschlossene, lässigere und weniger „schwarze“ Note. Dieser Effekt wurde durch das aufkommen von R&B noch verstärkt, den auch hierzu lässt sich der Tanz problemlos performen. Dies führt zu zwei Gesichtern in einem Tanz: Einmal den althergebrachten Swing und den neuen „Funky-R&B- Style“ der besonders in Kalifornien so beliebt ist. Dieser neue Stil wurde dann erstmals von Tänzern der Salsaszene in den USA aufgegriffen, weil es problemlos möglich war, Salsafiguren (Beides sind Tänze mit klarer Linie) in den Tanz mit einzubauen. Nun war der neue West Coast Swing geboren.
In der Tanzszene tritt er besonders häufig mit dem Lindy Hop oder der Salsa auf. Mittlerweile gibt es in den USA und sonst auf der Welt jedes Jahr große Kongresse und Weltmeisterschaften, bspw. swingdiego und bekannte Stars wie Doug Silton reisen um die Welt und geben überall Lectures und produzieren Videos und schreiben Bücher. Seit dem Jahr 2006 gibt es nun in etwa genauso viele Swingtänzer in den USA wie Salsatänzer und die meisten gehen davon aus, dass sich der positive Trend weiter fortsetzen wird. In Europa und Asien konnte dieser Trend bis jetzt noch nicht beobachtet werden; obwohl Schweden eine kleine Ausnahme bildet, da hier es hier eine besonders große Lindy Hop- Gemeinde gibt.
In Deutschland gibt es momentan kaum Tanzschulen oder Vereine in denen man diesen neuen Tanz lernen kann. Die Ballroom-Kings nehmen den Tanz ab September 2007 offiziell in ihr Programm auf.

Tobias Brockstedt

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Max Pitruzzella & Jessica Cox
ein bekanntes Paar

Doug Silton
einer der bekanntesten Lindy und WCS-Tänzer

Paso Doble - Ein Tanz mit Berechtigung?MI, 20.06.2007, 02:37

Paso Doble - Ein Tanz mit Berechtigung?

Stellen sie sich einmal vor, sie gehen tanzen. Der DJ spielt den ganzen Abend Musik und alle tanzen fleißig ihren Walzer oder ihren Cha Cha Cha. Doch auf einmal hören sie die ersten Takte eines Paso Dobles und alles räumt fluchtartig die Fläche. Bis auf ein paar wenige Spezialisten, die auf der Fläche einsam ihre Runden drehen. Nach 2 Minuten und dreißig Sekunden ist der Spuk dann vorbei und alles tanzt wieder Foxtrott. So oder so ähnlich sieht es beinahe auf allen Flächen aus.
Aber woran kann das liegen? Eine Frau aus einem meiner Kurse antwortete mir neulich auf genau diese Frage mit der Antwort: „Ich kenne kaum Figuren. Und immer diesen albernen Grundschritt zu tanzen macht einfach keinen Spaß!“. Aber oft wenn man den Tanz unterrichten will sieht man in freudlose Gesichter, die diesen Tanz für Zeitverschwendung halten. Aber nicht nur die Breitensportler, sondern auch gewachsene Turniertänzer haben mit dem Tanz so oft ihre Probleme. Paso Doble, der ab der B-Klasse zum Repertoire eines jeden Lateintänzers gehört, wirkt für viele so „unlateinamerikanisch“ wenn man ihn mit den kubanischen Tänzen oder der Samba vergleicht. Seine Figuren erfordern eine ganz andere Technik und oft fällt der Übergang von der weichen Rumba zum zackigen stakatohaften Paso Doble nicht leicht. Aber das allein wäre nicht einmal das Problem... wenn da nicht die Musik wäre. Seit Generationen tanzen alle zu dem selben Lied. „Espana Cani“ gibt es sowohl in schrecklichen als auch in beeindruckend schönen Versionen, aber bei dreimal die Woche Training und unzählichen Pasos im Jahr ist dann auch dem letzten Verfechter irgendwann die Lust vergangen. Unzählige Plattenfirmen und Musikproduzenten sind schon auf die Idee gekommen, Popsongs im Pasorythmus aufzunehmen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen ist dann aber das geschehen, was vielen von Anfang an klar war: Man streckte und verdrehte irgendwelche Radiosampler und versetzte sie mit dem Marschrhythmus und dem klassischen Trompetenhintergrund des echten Pasos und man erzielte durchaus bahnbrechende Ergebnisse: Nie zuvor war es gelungen Musik so zu komponieren, dass sie sich anhört wie ein Frettchen, das sich in einen Blecheimer übergibt, unterstützt von einem schmierigen Jammertenor während irgendeine übergewichtige Landmatrone von außen mit der Blechkelle den spanischen Rhythmus dagegen schlägt. Also wer bis jetzt den Paso immer noch mochte, der verlässt spätestens jetzt mit blutenden Ohren die Tanzfläche, setzt sich hin und betet für den Moment an dem das alles vorbei ist...
Dabei gibt es doch Hoffnung: Während der ersten Staffel einer vielerseits beachteten Tanzshow im Fernsehen zeigte Oliver Seefeld, dass es auch ganz anders geht. Modernes Lied, moderne Schritte, beeindruckende Show. Das Publikum war begeistert. Schon gleich machten sich viele auf die Suche nach dem Lied, um dann festzustellen, dass es diesen Song weder zu kaufen gab, noch das er auf der Samplerauskopplung der Fernsehshow enthalten war. Hat eigentlich irgendjemand verstanden, was uns der gute Mann damit sagen wollte?
In mitten dieser Diskussion schaffte dann der ADTV, Deutschlands mächtiger Tanzschulverband, echte Tatsachen. Er strich den Paso Doble einfach aus dem „Welttanzprogramm“ heraus, weil er nicht mehr zeitgemäß war und begrub den Tanz mitten in seinem Todeskampf. Wofür er von vielen Fans schwer (wenn auch nicht hinreichend) kritisiert wurde.
Aber wie kann etwas zeitgemäß sein, was so lange vernachlässigt worden ist? Und während der Paso jetzt seinem Schicksal überlassen wird, wird in den Tanzschulen Reggaeton und Salsa unterrichtet. Aber anstatt den ambitionierten Tanz Salsa im Welttanzprogramm zu verankern und damit den Paso sozusagen auszuwechseln (wofür ich zumindest ein bisschen Verständnis hätte) geschieht einfach nichts.
Aber vielleicht sind auch ganz andere Schuld. Da Paso Doble insbesondere bei den Turniertänzern ein Tanz ist, der mitunter nur aus einer einzigen geschlossenen Choreographie besteht, hat dieses zur Folge, dass es einfach, mal abgesehen von einigen bekannteren Schritten wie La Passe, Sixteen oder den Flamenco Taps, kaum unkompliziertere Figuren für den gemeinen Breitentänzer gibt. Und so werden weiterhin viele einfach die Fläche verlassen, wenn wieder einmal das bekannte Lied ertönt und jeder fragt sich vielleicht, warum der DJ ausgerechnet jetzt so doof war um diesen Tanz zu spielen. Also ich finde irgendjemand muss da mal was ändern. Man braucht einfach neue, moderne Musik, vielleicht ein paar neue Schritte und ein bisschen Mut. Aber da Tanzen ja bekanntermaßen zu den am meisten konservativ-angehauchtesten Freizeitbeschäftigungen überhaupt zählt, werden traditionell die Mutigen bestraft und alles beginnt wieder von vorn. So lange sich die Welt weiter im Kreis dreht versuchen wir daher unseren eigenen Weg aus dieser Situation zu finden und spielen weiterhin alles, wozu man irgendwie Paso tanzen kann. Immer in der Hoffnung, dass irgendjemand mitmacht, und uns hilft, den neuen Paso zu beleben.

Tobias Brockstedt

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