Cha Cha Cha

Geschichte

Der Cha Cha Cha wird im Gegensatz zu den anderen Lateinamerikanischen Tänzen als „synthetisch“ bezeichnet, da er anders als z.B. die Rumba seine Wurzeln nicht im Folklore hat. Seine Erfolgsgeschichte beginnt zwischen 1948 und 1951, als Enrique Jorrín den Rhythmus des Tanzes entwickelt. Der kubanische Komponist und Violinist spielt damals in einem Ensemble und variiert den Rhythmus des kubanischen Tanzrhythmus Danzón: Er minimiert die damals typische Synkopierung und kombiniert die eigentlich rein instrumentalen Klänge mit rhythmischen Gesangsteilen.
Um 1951 erprobte Jorrín seinen Rhythmus mit großem Erfolg auf kubanischen Tanzflächen, auf denen schnell ein passender Schritt zu der Musik entstand: Der Grundschritt des Mambo wurde um einen schnellen Wechselschritt ergänzt. Dieser erzeugt ein Geräusch, das Jorrín als „Cha Cha Cha“ beschrieb, wodurch der Tanz seinen Namen bekam.
Innerhalb weniger Jahre avancierte er in ganz Amerika zum Modetanz und verbreitet sich sehr schnell, wobei das Cha-Cha-Cha-Orchester des Palladium, ein legendärer Tanzklub in New York, eine wichtige Rolle spielt. Eine weitere Ursache für den großen Erfolg wird in der fehlenden Synkopierung gesehen, die es westlichen Tanzbegeisterten oft schwer gemacht hatte, den richtigen Rhythmus zu treffen.
1962 offiziell zu den Turniertänzen aufgenommen, wurden viele technische Details an die Rumba angepasst.
Weitere wichtige Personen in der Geschichte des Tanzes sind wohl Walter Laird und Lorraine Reynolds (Latein- Weltmeister 1962, 1963, 1964), die einen großen Beitrag zur technischen Entwicklung des Cha Cha Cha leisteten.

Stil

Im Gegensatz zur melancholisch- erotischen Rumba ist der Cha Cha Cha ein fröhlicher, lebenslustiger Tanz, der oft mit einem amüsanten, koketten Flirt verglichen wird. Die heitere und unbeschwerte Stimmung wird durch die vielen geschlossenen und offenen Figuren erreicht, bei denen die Tanzpartner miteinander spielen und sich gegenseitig necken.
Beide Partner gehen aufgeweckt und selbstsicher aufeinander zu und überraschen den Zuschauer mit schnellen Bewegungen, wobei vor allem der plötzliche Wechsel zwischen Grundschritt und Promenade reizvoll sein kann.

Technik

Grundlage für die Schrittsätze des Tanzes ist ein 4/4- Takt, bei dem die Betonung auf dem ersten (und dritten) Taktschlag zu finden ist. Auch auf dieser Ebene zeigt sich der synthetische Charakter des Tanzes, da die anderen lateinamerikanischen Tänze zunächst im 2/4- Takt gespielt wurden und erst später an die westlichen Maßstäbe angepasst wurden.
Auf heutigen Turnieren wird der Cha Cha Cha mit einem Tempo von 30- 32 Takten/ Minute gespielt und hat die für die Musik aus diesen Breitengraden typische Sykopierung verloren.
Der Cha Cha Cha ist ein stationärer Tanz, was bedeutet, dass sich das Paar nicht durch den Raum bewegt. Wie auch in der Rumba sind Hüftelemente und binnenkörperliche Bewegungen sehr wichtig. Da die Hüfbewegungen oft sehr schnell sind, muss eine kontrollierte Spannung im Oberkörper vorliegen, die allerdings keinen versteiften Charakter haben darf. Die Armhaltung ist zudem gesondert zu betrachten, da sie im optimalen Fall den Spannungsaufbau im Oberkörper unterstützen und zudem eine ästhetische, raumgreifende und optisch vergrößernde Funktion bei der Präsentation haben.

Man unterscheidet im allgemeinen die kubanische und die moderne Turniervariante:
Erstere ist dem Mambo noch immer sehr ähnlich und zeichnet sich durch eine bodennahe Tanzform aus. Die Schritte werden mit dem ganzen Fuß aufgesetzt und auch die Wechselschritte werden über den Boden gezogen. Die Hüftbewegung entsteht durch das Ansetzten des nächsten Schrittes mit gebeugtem Knie, wodurch die Hüfte wechselseitig abgesenkt wird.
Die Tanzhaltung ist im allgemeinen recht flexibel, was Abstand und Armhaltung angeht. Die aus dem Mambo bekannt Figur „Cross Body Lead“, ein Platzwechsel“, wird auch hier verwendet.
Letztere und westlichere Variante ist durch die Kombination mit anderen lateinamerikanischen Tänzen geprägt. Die Ähnlichkeit zur Rumba lässt sich vor allem in den Grundschritten und den Basic- Figuren nicht verleugnen und auch die nach außen gedrehten Füße während der Check- und Lockstep- Schritte erinnern an Salsa, Mambo und Rumba.
Die Schritte werden stets auf dem Ballen gesetzt und die Beine vor allem auf den Taktschlägen 1, 2 und 3 ganz durchgestreckt.
Die Schrittsätze werden schnell am Ende des Zeitintervalls des Taktschlages ausgeführt, wobei die Betonung auf 1 und 3 besonders herauszuarbeiten ist.

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